250 Jugendliche bei Sportbegegnung „Norden-Veendam“ aktiv
Norden- Neugierig und aufgeregt warten einige Jungen und Mädchen der KGS Hage vor der Mensa. Soeben sind endlich ihre Gäste aus den Niederlanden aus dem großen Reisebus ausgestiegen und in der Hager Mensa eingetroffen. Schnell eilen die ostfriesischen Schüler zu ihren bekannten Jugendlichen aus der niederländischen Stadt Veendam, bei denen sie bereits im vergangenen Jahr im Rahmen des traditionellen Sportaustausches für drei Tage untergebracht waren. In der vergangenen Woche stand das große Wiedersehen an, diesmal waren die Niederländer zu Gast in Ostfriesland, um gemeinsam Sport zu treiben.
Oftmals reichten wieder ein paar Brocken Deutsch, teilweise gemischt mit Plattdeutsch oder Englisch, um sich zu verständigen – und schon herrschte wieder eine ganz besondere Erleichterung, die sich deutlich in den Gesichtern der Jugendlichen widerspiegelte. Das sprichwörtliche Eis war gebrochen. Die Berührungsängste schwanden anschließend beim gemeinsamen Sporttreiben noch mehr, sodass der Sinn und Zweck dieser im Nordwesten einmaligen mehrtägigen Sportbegegnung „Norden-Veendam“ schon wieder voll erfüllt war. Über 250 Schüler aus Hage, Norden, Dornum und eben aus dem niederländischen Veendam sorgten bei der mittlerweile 21. Auflage dieser Begegnung dafür, dass Sport verbindet und grenzenlos ist. Genau deswegen wird dieser Austausch zum ersten Mal auch von der Ems-Dollart-Region finanziell gefördert.
50 Schüler aus der Gemeinde Veendam in der Provinz Groningen waren von Mittwoch bis Freitag zu Gast bei Jugendlichen der KGS Hage-Norden und der erstmals am Austausch teilnehmenden Realschule Dornum, um tagsüber gemeinsam Sport zu treiben und – dies war für alle noch wichtiger – neue grenzüberschreitende Freundschaften zu knüpfen und alte Freundschaften aufzufrischen. Die Abende wurden gemeinsam in den ostfriesischen Familien verbracht, die sich wieder sehr viel einfallen ließen, um bei ihren niederländischen Übernachtungsgästen ein mögliches Heimweh erst gar nicht aufkommen zu lassen. „Wir hatten zwei tolle Mädchen bei uns zu Gast. Der Austausch ist zwar organisatorisch anstrengend, aber er könnte von unserer Seite viel länger gehen“, sagte eine begeisterte Mutter, die gemeinsam mit ihrer Tochter am Freitagvormittag ihre beiden Veendamer „Gastkinder“ wehmütig verabschiedete.
Auch Lehrer Ude Goeman als Sprecher des Norder „Veendam-Teams“ war sehr zufrieden: „Es war wieder für alle eine tolle Erfahrung. Trotz kleiner Verständigungsprobleme herrschte eine schöne Wohlfühlatmosphäre. Die Veendamer Kinder waren gut untergebracht. Unsere Gastfamilien haben sich sehr, sehr viel Mühe gegeben. Tagsüber gab es bei den vielen Sportveranstaltungen keinerlei Komplikationen.“
Der seit Anfang der 90er-Jahre stattfindende grenzüberschreitende Austausch findet im jährlichen Wechsel statt. Er zählt zu den ganz wenigen mehrtätigen sportlichen Schulbegegnungen, die es im Nordwesten noch gibt. Der beliebte Sportvergleich gilt jährlich als ein Höhepunkt im Schulleben der drei beteiligten Bildungseinrichtungen.
Nach der Begrüßungsveranstaltung am Mittwoch in der Mensa der KGS Hage betonten Vertreter aus Politik, Verwaltung und den jeweiligen Schulleitungen aus beiden Ländern nicht nur den internationalen Charakter und die Sportlichkeit des Austauschs, sondern auch, dass die Gastfreundschaft der Gastfamilien und die Entwicklung von Freundschaften noch wichtiger seien.
Nach der Begrüßung am Mittwochvormittag ging es am Mittwochnachmittag und am Donnerstagvormittag im Rahmen der verschiedenen Turniere und Workshops in den Hallen in Norden, Hage und Dornum dann ordentlich zur Sache – und das jederzeit mit vollem Einsatz und vor allem fair. Zum Programm gehörten Hallenfußball, Uni-Hockey und Basketball. Auch ein Tanz-Workshop wurde von den Schülern fleißig angewählt. Die Tänzerinnen präsentierten am Ende den zahlreichen begeisterten Mitschülern ihre neu erlernten Tänze in der Hager Sporthalle. Ein Nachmittag im Schwimmbad rundete das sportliche Unterhaltungsprogramm ab.
Bei der Verabschiedung der Veendamer Schüler und Lehrer am Freitag flossen schließlich zahlreiche Tränen. Diese Emotionen der Jugendlichen beim Abschied waren ein deutliches Zeichen, dass dieser besondere Schulsportaustausch auch 2025 in Veendam wieder weitergeführt werden sollte – auch wenn er für Gasteltern und natürlich auch für die Lehrkräfte des gastgebenden Schulsportaustauschteams viel zusätzliche Arbeit bedeutete.